Eine gute fußballerische Ausbildung der Jugendspieler steht bei Preußen Münster im Vordergrund. Die Mannschaften der U12 und der U13 zeigten in dieser Saison eindrucksvoll ihr Können und krönten ihre tollen Spielzeiten mit dem Meistertitel. Die ehrgeizigen und talentierten Nachwuchskicker zu fördern und sie so individuell, aber auch im Mannschaftsverband weiterzuentwickeln, ist unter anderem Aufgabe der engagierten Trainerteams bei Preußen Münster. Über ihre Arbeit mit den Jüngsten beim SCP und die Förderung der Nachwuchstalente durch den Förderclub Preußen Münster e.V. sprechen die beiden Trainer Patrick Steinberg (U13) und Martin Kastner (U12) mit uns in kurzen Interviews.
Hier das Interview mit Martin Kastner, das Interview mit Patrick Steinberg gibt es hier
Kurzsteckbrief
Name: Martin Kastner
Alter: 51
Familienstand: verheiratet
Kinder: 1 Tochter (26 Jahre alt)
Beruf: Sport- und Fitnesskaufmann
Seit wann beim SCP: 2005
Funktion: Trainer U12, kommende Saison U 13
Lizenz: A-Lizenz
Dem SCP ist im D- Jugendbereich bei den jüngsten Mannschaften wieder sein „Meisterstück“ gelungen. Sowohl die U12 in der Leistungs- als auch die U13 in der Bezirksliga konnte sich die Meisterschaft sichern. Mit welchen Erwartungen seid ihr in die Saison gegangen? War die Meisterschaft das erklärte Ziel?
Unser Ziel war es, die Spieler schnellstmöglich auf das notwendige technisch/taktisch/konditionelle und mentale Niveau zu bringen, um gegen ältere Gegner zu bestehen. Schon Anfang November und nach nur sieben Meisterschaftsspielen, mussten wir einen der zwei vordersten Plätze erreichen, um uns für die Meisterschaftsrunde zu qualifizieren. Das ist prima gelungen. Ein noch viel wichtigeres Ziel ist es, Spaß auf dem Fußballplatz zu haben und das die Mannschaft eine verschworene Einheit wird. Die Kombination, der eben erwähnten Ziele führte dann dazu, dass wir das große Ziel, die Meisterschaft, erreichen konnten.
Worauf achtet ihr, wenn ihr die Jungs das Jahr über begleitet? Schließlich bewegen sie sich schon in frühen Jahren auf hohem fußballerischem Niveau.
Der Trainerstab legte großen Wert auf das Passspiel. Präzision, Genauigkeit und Passschärfe sind die herausragende Grundlage für alle Folgeaktionen im Fußball. Passfolgen mit anschließenden Torabschlüssen waren ebenfalls ein Schwerpunkt in der vergangenen Saison. Weiterhin haben wir großen Wert daraufgelegt, dass die Spielformen immer im höchsten Tempo durchgeführt wurden. Hier haben sich die Spielformen kaum von denen unterschieden, die im Junioren Spitzenfußball (z.B. in der B- und A-Jugend Bundesliga) durchgeführt werden. Oberstes Ziel ist es, dass wir uns nach jeder Einheit als Trainerstab hinterfragen, ob das angebotene Training Spaß gemacht hat und da ist die Rückmeldung aus dem Kader überwältigend positiv ausgefallen.
Was sind fußballerische, aber auch pädagogische Inhalte, die ihr den Jungs vermitteln wollt?
In pädagogischer Hinsicht ist uns wichtig, dass die jungen Spieler eigenverantwortlich Handeln. Das geht mit der Sauberkeit der Kabine los, dass sich jeder für das Material zuständig fühlt und dass man eine hohe Wertschätzung gegenüber allen am Spiel beteiligten mitbringt, besonders dem Gegner. Diese wenigen Beispiel müssen natürlich noch durch viele andere ergänzt werden, führen aber am Ende dazu, dass die jungen Spieler die Werte des SC Preußen Münster nach innen und außen möglichst optimal repräsentieren.
Der SCP konkurriert in diesen Altersklassen in der Liga noch nicht mit den Leistungszentren aus Dortmund, Schalke, Bochum oder Essen. Trotzdem gibt es Vergleiche? Wo seht ihr die Jungadler im Vergleich zu den Leistungszentren?
Wir haben diverse Testspiele gegen Mannschaften aus der Nachwuchsrunde der Leistungszentren durchgeführt und dabei gute Ergebnisse erzielt. Ich selbst bin kein Fan davon, elf- bis zwölfjährige Spieler für Meisterschaftsspiele quer durch Nordrheinwestfalen zu transportieren. Die Zeit, die sie im Bus verschenken, sollten diese Jungs besser für technische Übungen, oder freies Bolzplatzspiel mit den Kumpels, vor der eigenen Haustür nutzen. Nur so kommt man auf die tausende an Ballstunden, die für spätere Spitzenfußballer erforderlich sind.
Ihr seid beide schon jahrelang dabei: Wie seht ihr die Entwicklung im Allgemeinem im Verein?
Die Entwicklung ist positiv. Als ich 2005 beim SC Preußen anfing, trainierten wir noch auf einem Ascheplatz. Nach der Entstehung des Kunstrasenplatzes im Jahr 2006, stiegen in der Saison 06/07 alle Leistungsmannschaften auf. Die U19 und U17 damals sensationell in die Bundesliga. Ich selbst war dabei und nach einigen Jahren konnten der Verein sich so verbessern, dass wir relativ stabil (ab den C-Junioren) die höchsten Ligen anbieten können. Wie erfolgreich wir in der vergangenen Saison waren, sieht man daran, dass die U19 in der Bundesliga den 8. Platz erreichen konnte und die U17 sogar Platz 6. Dabei ließen unsere Adlerträger zahlreiche Erst- und Zweitliga- Nachwuchsteams hinter sich. Mit der Entstehung des neuen Trainingszentrums (welches ja im September nutzbar wird), erwarte ich den nächsten Schub für die Juniorenabteilung. Durch die verbesserte Infrastruktur, werden sich die Trainingsmöglichkeiten deutlich verbessern.
Was macht den SCP besonders und warum lohnt es sich, sich für ihn zu engagieren?
Ich engagiere mich seit 2005 für den SC Preußen und habe großen Spaß daran, die positive Entwicklung weiterhin zu begleiten. Man merkt dem Club die große Tradition an, das Streben nach professionellem Herrenfußball auch. Bei all dem Streben hin zum Profitum, sehe ich eine meiner Hauptaufgaben, Fußball weiterhin mit der nötigen Kameradschaft und der sehr wichtigen menschlichen Wärme zu vermitteln. Dies ist aus meiner Sicht der Schlüssel zum Erfolg der gesamten Juniorenabteilung. Genau in diesem Punkt ist der SC Preußen Münster besonders stark und hebt sich von zahlreichen anderen Proficlubs ab. Für die Entwicklung von jugendlichen Spielern ist das ein unschätzbarer Vorteil.
Wobei kann der Förderclub Preußen Münster e.V. dem SCP behilflich sein?
Generell benötigen wir halt auch Geld, um unsere gesteckten Ziele zu erreichen. Alle Trainer dürfen intern Wünsche äußern, wo ihre Teams finanziell noch Unterstützung benötigen. Wir werden diesbezüglich gezielt auf den Förderclub zugehen.
Eure abschließenden Worte?
Vielen Dank für das Interview und ich sehe sowohl für mein Team als auch für den gesamten SC Preußen Münster positiv in die Zukunft.